Filmfest II. La Trattativa

Es liegt nicht nur an der italienischen Wirklichkeit, dass die drei Filme, die mich am meisten beeindruckt haben, alle drei das Thema Mafia zum Gegenstand haben: Der erste ist der Wettbewerbsbeitrag Belluscone des sizilianischen Regisseurs Franco Maresco: Ein Film, der eigentlich eine Farce ist, eine Groteske, die nicht nur das unrettbar (?) der Mafia verfallene… Filmfest II. La Trattativa weiterlesen

Filmfest

Und, ja, natürlich habe ich auch in diesem Jahr am Filmfest teilgenommen. Leider nicht so regelmäßig, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber immerhin so häufig, um aus zwei Filmen zu flüchten, aus dem Beitrag des schwedischen Kultregisseurs Andersson A Pigeon sat on a Branch reflecting on Existence und aus Near death experience, in dem der… Filmfest weiterlesen

Gefährliches Gelände

Er setzte mit ungewöhnlicher Zärtlichkeit einen langen Schnitt in das tote Gewebe. „Fellatio, wie wir Lateiner sagen“. Das war nun offenbar Pathologenhumor, denn er lachte. „Im angelsächsischen Raum auch als Blow Job bekannt.“ Das sagt der Gerichtsmediziner in dem Kriminalroman „Gefährliches Gelände“ von Rosemarie Bus, den ich Ihnen (oder Euch, wie es beliebt) dringend! ans Herz!… Gefährliches Gelände weiterlesen

In memoriam Rita Atria

Heute ist der Todestag von Rita Atria, einem mutigen sizilianischen Mädchen, das gegen die Mafia in ihrem Dorf aussagte, und dem ich mein erstes Buch gewidmet habe. Rita nahm sich 26. Juli 1992 das Leben, eine Woche nach dem Attentat auf ihren väterlichen Freund, den Antimafia-Staatsanwalt Paolo Borsellino. In ihr Tagebuch hatte sie geschrieben: „Bevor du anfängst,… In memoriam Rita Atria weiterlesen

Via con me

Paolo Conte gestern Abend in der Fenice. Praktisch der Soundtrack meines Lebens. Und ich habe es geschafft, nicht zu heulen. Dazu gleich mehr. Erst aber ein kleiner, persönlicher, egozentrischer Exkurs. Via con me habe ich schon geliebt, als ich noch Journalistenschülerin war und nur Speisekarten-Italienisch beherrschte. Ein Mal hatte ich die Gelegenheit, Paolo Conte zu interviewen. Stellte in einer Mischung… Via con me weiterlesen

Die Leiche lebt noch. D-Day II.

So sah es gestern in der kleinen Spielzeugstadt Venedig aus. Und so sah der D-Day vom Ufer der Zattere aus:   Und so im Kanal der Giudecca:  Wegen dieser rund dreißig No-Grandi-Navi-Aktivisten konnten die 13 Kreuzschiffe erst verspätet den Kanal der Giudecca durchqueren.   Immerhin. Wenigstens haben die Venezianer gezeigt, dass in der Leiche noch… Die Leiche lebt noch. D-Day II. weiterlesen

Venedig, Kafka und seine dienstälteste, lebende Witwe.

Aber ich wurde dafür belohnt, mich heute an der Seufzerbrücke vorbei über die Riva degli Schiavoni zum Hotel Gabrielli-Sandwirth vorgekämpft zu haben. Denn dort wurde eines kleinen, eigentlich auch traurigen Geschehnisses gedacht: Heute vor genau hundert Jahren schrieb Franz Kafka in diesem Hotel einen Abschiedsbrief an seine Geliebte Felice. (Ein glückloser Abschiedsbrief, denn im Jahr… Venedig, Kafka und seine dienstälteste, lebende Witwe. weiterlesen

Die Deutsche all’italiana II.

Am Ende ging es doch ganz flott. Heute ist Josefa Idem zurückgetreten – worden. Wegen, wie es vornehm heißt: „Steuerunregelmäßigkeiten„. Wenngleich sich doch eher eine gewisse Regelmäßigkeit dahinter verbirgt, wenn über Jahre keine Steuern bezahlt werden. Schön ist auch, wie getreulich  das Wort „Schmutzkampagne“ aus der italienischen Regierungspresse übernommen wurde. Aber gut. Wir wollen jetzt nicht… Die Deutsche all’italiana II. weiterlesen

Wo bleibt das Positive

frage ich mich, nach all den Klagen über B. und die Ungerechtigkeiten der Welt jetzt also mal etwas Positives. Nämlich der Roman meines Autorenkollegen Nicol Ljubic: „Als wäre es Liebe„. Es geht um einen Frauenmörder der deutschen Nachkriegsgeschichte und um eine Frau, die sich in ihn verliebt. Oder die zumindest glaubt, sich in ihn verliebt… Wo bleibt das Positive weiterlesen