Gerade wieder aus Lecce zurück. Was mich im Salento so bewegt, ist, ja, der Barock, aber auch die Traueranzeigen, die immer so warmherzig klingen, dass man
sich gleich verwandt fühlt. Neulich habe ich vor dem Justizpalast in Lecce die Traueranzeige für die Mutter eines Staatsanwalts gesehen, die auch von den Gerichtskollegen betrauert wurde: „Mamma“ in so riesigen Lettern, dass ich fast ich in Tränen ausgebrochen wäre.
Dieses Mal war ich nicht wegen des Feuerbakterien-Krimis da (jetzt übrigens nachzulesen in der letzten Ausgabe von Focus), sondern weil ich von der Universität Lecce eingeladen war, eine Veranstaltung zu Ehren des sizilianischen Antimafia-Staatsanwalts Nino Di Matteo zu moderieren.
Die sieht auf diesem Bild zwar aus wie eine Versammlung der Parteisekretäre der kommunistischen Partei Moldawiens, war aber ein riesiger Erfolg – was vielleicht auch daran liegen mag, dass man in den italienischen Medien mehr über die letzte Schönheits-OP eines Showgirls erfährt, als über die Mafia.
Und das ist vermutlich der Grund, weshalb die Menschen einer Figur wie Nino Di Matteo ihr Vertrauen schenken.
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