Genau das ging mir auch durch den Sinn, als ich im deutschen Fernsehen die Bilder von Live-Übertragung der Trauerfeier im Stadion von Hannover 96 sah. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich den Namen Robert Enke noch nie gehört. Das mag daran liegen, dass ich kein Fußballfan bin. Aus der italienischen Ferne betrachtet, schien es mir, als nähme Deutschland Abschied von einem Volkshelden. Einer, der sich für das Land geopfert hat. In Italien trauert man so um italienische Soldaten, die in Afghanistan getötet wurden. Oder um Richter, die von der Mafia ermordet wurden. Und in Deutschland stirbt man einen Heldentod, wenn man sich wegen Depressionen das Leben nimmt. Komisch eigentlich.