Woran ich mich in Italien nie gewöhnen werde

Ein Nachtrag zur Ehrlichkeit im italienischen Wahlkampf: Sein Freund und Weggefährte Marcello Dell’Utri habe Recht gehabt, als er den Mafioso Vittorio Mangano als Helden bezeichnet habe, sagte Berlusconi gestern. Denn als Mangano krank im Gefängnis lag, hätten ihm die Staatsanwälte versprochen, das Gefängnis zu verlassen, wenn er etwas über Berlusconi ausgesagt hätte. Indes habe sich der Mafioso diesem Ansinnen heldenhaft verweigert, und mehr noch: Als Mangano in Berlusconis Villa gelebt habe, habe dieser sich einwandfrei verhalten, einzig danach sei er infolge diverser Misslichkeiten in die Hände der organisierten Kriminalität gefallen, und definitive Urteilssprüche lägen gegen den Mafioso Mangano auch nicht vor.

Abgesehen von der petitesse, dass der Mafioso sehr wohl bereits zu 13 Jahren Zuchthaus wegen Drogenhandels und Mafiazugehörigkeit verurteilt war und weitere Urteile unter anderem wegen Mordes noch ausstanden, schockiert mich die Kaltblütigkeit der italienischen Politiker immer noch. Wahrscheinlich sollte ich an mir arbeiten.

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