Marcello Dell’Utri. Und mein Buch.

„Santa Mafia“ ist vor zwei Tagen in Italien erschienen. Und schon hat Marcello Dell’Utri – die rechte Hand von Berlusconi, Forza-Italia-Gründer und wegen der Unterstützung der Mafia in erster Instanz zu neun Jahren Haft verurteilter Senator  – angekündigt, gegen mein Buch zu klagen. Gestern in der Berlusconi-Tageszeitung „Libero“. Leider nicht online!

Dell’Utri griff in dem Interview (mit der schönen Überschrift „Die Richter haben bei der Mafia versagt. Jetzt sind die Politiker dran.“) auch den Antimafia-Staatsanwalt Vincenzo Macrì an: Dadurch, dass er das Vorwort für die italienische Ausgabe geschrieben hat, habe Macrì eine Wechselbürgschaft für die unfassbaren Lügen abgeben, die in meinem Buch enthalten seien.

Wechselbürgschaft? Komisches Wort, dachte ich. Offenbar reichte mein Wörterbuch Italienisch-Deutsch (immerhin der Große Sansoni!) nicht aus, das mir die Wechselbürgschaft für das italienische „avallo“ anbot. Erst als ich den Zingarelli konsultierte, das Synonym-Wörterbuch, verstand ich die Bedeutung, „avallo“ bedeutet: Bestätigung, Unterstützung, Zustimmung. Man muss dazu wissen: Der Mann ist gebildet. Marcello Dell’Utri sammelt antike Bücher. 

Hinter den Angriffen auf die Antimafia-Staatsanwälte und auf mein Buch verbirgt sich übrigens dies und das. Und der Mafiaprozess gegen Marcello Dell’Utri geht in diesen Tagen in die zweite Instanz.

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