In memoriam Vincenzo Consolo. Die Reise, die nie zu Ende geht.

Heute ist der Schriftsteller Vincenzo Consolo gestorben. Ich traf ihn einmal durch reinen Zufall, auf der Terrasse des Hotel Palace in Palermo. Er saß da, im Abendlicht und sagte, ja, er kehre immer in sein Ithaka zurück, „und jedes Mal sehe ich, wie ein Stück meines Ithaka verschwindet. Viele Dinge verschwinden, das ist fatal, nichts bleibt fest, nichts kristallisiert sich, alles ist in Bewegung, alles verändert sich. Derjenige, der weggegangen ist, wünscht sich immer, dass diese Veränderungen allmählich vor sich gehen, er wünscht sich, dass sie Bereicherungen sind und keine Verluste. Aber das, was in Sizilien geschieht, passiert überall in der Welt. Wir sind alle Odysseus in dem Sinne, dass wir in unserer Welt unsere Fixpunkte verloren haben, wir haben unser Ithaka verloren, die Insel, auf die wir zurückkehren können, und deshalb sind auf der Welt von heute zu einer ewigen Wanderschaft verdammt, wir sind immer bereit, zu einer Reise aufzubrechen, die nie endet.“

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