Filmfest VI. (Walesa)

Heute morgen sah ich Andrzej Wajdas Film über Lech Walesa – einen Film, den ich sehr mochte. Vielleicht kein revolutionäres Kunstwerk, aber auch keine Hagiographie. Sondern einfach nur die Geschichte eines sturen, bauernschlauen und mutigen Elektrikers. Dem richtigen Mann im richtigen historischen Augenblick. Ich selbst verdanke Walesa einiges. Ich verdanke ihm, dass ich als Journalistin… Filmfest VI. (Walesa) weiterlesen

Filmfest V.

Neulich habe ich mit einem Vierjährigen und einem Fünfjährigen den Film „Turbo“ gesehen, über eine Außenseiter-Schnecke – ein Film, der witziger, klüger und spannender war, als die meisten Wettbewerbsfilme in diesem Jahr. Ja, wir fangen an zu schwächeln. Es fing bei dem Film von Terry Gilliam an, einem Regisseur, der  die Monty-Python-Gruppe mitbegründet hat, was mich hoffen ließ.… Filmfest V. weiterlesen

Venezianisches Trauerspiel II.

Nach dem Ausfall der venezianischen Stadträtin für Tourismus und Kultur sind in Venedig einige peinlich berührt. Leider nicht die richtigen. Venedig sollte vor der Stadträtin und die Stadträtin vor sich selbst geschützt werden, meinen viele. In einem weiteren Post auf Facebook versuchte sie ihren Ausfall damit zu rechtfertigen, dass sie jahrelang die „jüdische Gemeinschaft“ frequentiert… Venezianisches Trauerspiel II. weiterlesen

Mönsch (Filmfest IV).

Vi Är Bäst!, heißt dieser schwedische Film (spinglish für ‚We are the best‘) über eine schwedische Mädchen-Punk-Band – Regisseur Lukas Moodysson hat einen Comic verfilmt: eine lustige Geschichte über Mädchen, Eltern, Rebellion – ein Film, der gute Laune macht. Was man von den beiden heutigen Wettbewerbsbeiträgen nicht behaupten kann. Erst Parkland, der Film des amerikanischen Regisseurs Peter Landesman… Mönsch (Filmfest IV). weiterlesen

Ein Brillenputztuch (Filmfest III.)

Einen schönen Mann kann nichts entstellen. Nicht mal ein Vollbart. Jedenfalls, wenn man Nicolas Cage ist, in „Joe„, dem heutigen Wettbewerbsfilm von David Gordon Green. Nach dem gleichnamigen Roman von Larry Brown. Joe ist ein Mann, der irgendwo unter der Oberfläche des Lebens dümpelt: In einer Welt aus Gewalt und Alkohol (hier und da unterbrochen… Ein Brillenputztuch (Filmfest III.) weiterlesen

Venezianisches Trauerspiel

Ein kleines Beispiel dafür, wie Venedig funktioniert: Die Süddeutsche veröffentlichte vor zehn Tagen einen sanft kritischen Artikel von Henning Klüver über das Werk des venezianischen Bürgermeisters Orsoni, nachzulesen hier.  Daraufhin hat sich in Venedig jemand die Mühe gemacht, den Artikel ins Italienische zu übersetzen. Und auf Facebook zu veröffentlichen. Umgehend entlud sich der Wutanfall  keiner… Venezianisches Trauerspiel weiterlesen

Filmfest II.

Wie immer ist das Schönste am Filmfest die Fahrt zum Lido. Weil es so früh ist, ist Venedig noch Venedig und kein überfüllter Freizeitpark. Man hört in den Gassen noch Venezianisch und nicht Chinesisch-Russisch-Indisch-Spinglish. Die Menschen tragen Kleider und Hosen und normale Schuhe und keine Badeanzüge oder Flipflops. Sie tun normale Dinge (einkaufen, zur Arbeit… Filmfest II. weiterlesen

Filmfest I.

Weltraumschrott. Und wie man ihm zu entgehen versucht. Davon handelt Gravity  im Wesentlichen – der Eröffnungsfilm der Mostra del Cinema. Wie jedes Jahr ging das Filmfest so überraschend wie ein Schneeschauer im August über Venedig nieder: Während überall noch gesägt und gehämmert wurde, Papplöwen aufgestellt und rote Teppiche ausgerollt wurden, sahen wir (mit schweren 3D-Brillen… Filmfest I. weiterlesen